Liebe Frau Bolz.

Ich möchte mich am Beginn dieser Trauerfeier als Schulleiter des Paul-Klee-Gymnasiums an Sie persönlich wenden, um Ihnen, Ihren Kindern, Verwandten und Freunden im Namen des Kollegiums, unserer Schüler und deren Eltern unser tief empfundenes Mitgefühl auszusprechen.

Seit jenem 11. September (2001) war der Unfall und der Zustand unseres Kollegen und Lehrers oft Tagesgespräch im Schulalltag und ich habe versucht, Ihnen dies mit telefonischen Anrufen und Besuchen in der Klinik persönlich herüberzubringen.

Sie haben in der vergangenen Woche diese Trauerfeier mit meinem Stellvertreter Herrn Schwartz vorbereitet, der im Anschluss an meine Worte eine Annäherung an das Leben und die Persönlichkeit Ihres Mannes versucht. Bitte erlauben Sie mir vorher noch eine kurze Charakterisierung des Menschen und Kollegen, wie ich ihn leider nur 4 Jahre mit seiner faszinierenden facettenreichen Persönlichkeit erleben durfte.

Achim Bolz war ein Nonkonformist. Er vertrat konsequent seine Meinung, auch wenn – oder gerade weil – sie keineswegs dem Mainstream entsprach. Warum das aus seiner Entwicklung her so war, wird nachher aus den Worten von Herrn Schwartz deutlich. Ihr Mann trat vehement für seine Überzeugungen in allen Bereichen des Schulalltags ein und scheute niemals Konfrontationen und Diskussionen. Obrigkeitsdenken, Buckeln, vorauseilender Gehorsam, das waren Vokabeln, die er für sich nie angewendet hätte. Er behielt daher seine liebenswerte Eigenwilligkeit konsequent bei und war als Erzieher lebendiges Beispiel für die pädagogischen Ziele unserer Schule wie Zivilcourage – Aufrichtigkeit – Rückgrat zeigen.

Darüber hinaus wird er uns als exzellenter Naturwissenschaftler, als begnadeter Lehrer und Motivator und als Beispiel für Vielseitigkeit in Hobbies und Interessen in seinem außerschulischen Leben immer in Erinnerung bleiben. Uns ist allen seit Monaten bewusst, dass er eine unschließbare Lücke hinterlässt.